Aus altem Speicher wurde Vereinshaus

Garde-Vereinshaus_und_MAQT

Mit 170000 Euro Bau von Gebaüde finanziert

Salutschüsse begrüßen Dargersdorfer

Impressionen von der Inkontakt in Schwedt

Schlossgitterfest Schwedt

Kleines Detail der Oderstadt-Historie

Schwedt (moz) Mit den restaurierten und offiziell eingeweihten historischen Schlossgittern im Europäischen Hugenottenpark hat die Oderstadt einen neuen Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen. „Wir hoffen, den Bürgern damit ein Stück zusätzlicher Lebensqualität zu geben, einen Punkt, an dem auch der jungen Generation Geschichte erlebbar vermittelt werden kann“, sagte am Sonntag eine stolze Edith Gelhaar, die Vorsitzende des Schlossgittervereins.

Zeremonie: Den Zug mit Mitgliedern des Schlossgittervereins führten die Kurfürstin Dorothea hoch zu Ross und der Kurfürst sowie Hugenotten und Mitglieder des Artillerie-Regiments Landin an. © MOZ

Zu einem Exkurs in die Schwedter Geschichte – durchaus gepaart mit aktuellen Seitenhieben – wurde die Einweihung der restaurierten Schlossgitter. Der im Februar 2007 gegründete Verein hatte keine Mühen gescheut, um den mehr als 200 Schaulustigen trotz großer Hitze eine beeindruckende Zeremonie zu bieten: Kurfürstin Dorothea (Anne-Katrin Gelhaar) kam hoch zu Ross auf Esprit, begleitet vom Kurfürsten (Vince Rohn). Die Hugenotten-AG der Dreiklang Oberschule und das 1. Garde-Artillerie-Regiment Landin führten den Zug der Vereinsmitglieder vor der offiziellen Übergabe der Schlossgitter an Bürgermeister Jürgen Polzehl an. Zuvor hatten der „Tolle Markgraf“ Friedrich Wilhelm (Ubs.-Intendant Reinhard Simon) und dessen Bruder Friedrich Heinrich (Gösta Knothe) auf amüsante Weise Einblicke in die Geschichte gegeben. Eher schroff wurden die Besucher begrüßt: „Warum seid ihr hier alle aufmarschiert – gibt es etwa nichts zu tun?“ Ernsthaft erinnerten sie daran, dass Kurfürstin Dorothea 1670 die Herrschaft von Schwedt gekauft habe, Hugenotten und Dragoner hier angesiedelt wurden. Und dass es ein Schloss mit der breitesten Rampe und der breitesten Schlossfreiheit aller deutscher Schlösser gab. Was aber sei aus alledem geworden? „Zugereiste Nichtsnutze – ich verlange von euch die Wiedererrichtung des gesamten Schlosses!“, rief der „Tolle Markgraf“ den Gästen zu. Zu viele „Tagelöhner“-Bauten sowie Linden statt Kastanien versperrten ihm heute den Blick zum Schlösschen Monplaisir, das hoffentlich auch in Kürze restauriert in altem Glanz erstrahlen werde. Edith Gelhaar und Manfred Wilke hatten vor rund dreieinhalb Jahren die Idee zur Vereinsgründung und setzten dann mit zahlreichen Freunden und Förderern fort, was vor und nach der politischen Wende für den Erhalt und schließlich die Wiedererrichtung der historischen Schlossgitter getan wurde. Edith Gelhaar sprach nun stolz von einem „ganz besonderen Tag“. Dem neuen Schwedt, dem ein bisschen an Historie fehle, sei im Hugenottenpark ein Anziehungspunkt geschaffen worden, der „mehr Stolz und mehr Überzeugung bei den Bürgern für ihre Heimat“ befördern könne. Bürgermeister Jürgen Polzehl, dreimal unterbrochen von lauten Salut-Schüssen des Garde-Regiments, würdigte die Arbeit des Vereins und sagte: „Die Gitter waren früher Zeichen für eine geschlossene Gesellschaft – heute wünschen wir uns hier größte Öffentlichkeit!“ Für die Beleuchtung des Schlossgitters und weitere Details sind Spenden (bisher mehr als 73 000 Euro) noch erwünscht.

Drei Schüsse für den König

Pinnow (moz) Probleme und Chancen des ländlichen Wirtschaftsraums im unteren Odertal besprach Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck am Freitag bei einem Arbeitsbesuch im Amt Oder-Welse in Pinnow. Schwerpunkt künftiger Förderungen ist die oderübergreifende Zusammenarbeit.
Treue preußische Garde: Ministerpräsident Matthias Platzeck bedankt sich bei Oberst Thomas Grösch vom Landiner Regiment für die ehrenvolle und lautstarke Begrüßung vor dem Gutshaus von Pinnow. Drei Schüsse donnerten durch das Dorf.
„Seinem König“ erstattete Oberst Thomas Grösch, Chef der Landiner Garde, eine preußisch korrekte Meldung vor dem Gutshaus von Pinnow. Anschließend ließ er seine angetretenen Uniformierten drei kräftige Kanonenschüsse abfeuern. Landesvater Matthias Platzeck war sichtlich beeindruckt von der lautstarken Verteidigungskraft des Amtes Oder-Welse. Verteidigen muss sich der ländliche Raum zwischen den Ballungsgebieten Berlin und Stettin künftig auch im europäischen Rahmen. Beim Kampf um Fördermittel und grenzüberschreitende Projekte wollen die beiderseits der Oder liegenden Dörfer, Städte und Landkreise nicht abgehängt werden. „Der ländliche Raum muss seine Interessen formulieren“, so Platzeck nach seinem Arbeitsbesuch in Pinnow. Genau das versucht Amtsdirektor Detlef Krause als Hauptvertreter einer kommunalen Gemeinschaft beiderseits der Oder. In einem Aktionsplan hatten dessen Mitwirkende konkrete Förderprojekte formuliert. Sie reichten vom Radwegebau bis zur Verhinderung weiterer Abwanderung. Zwar sind die Vorarbeiten für die meisten Planungen längst gelaufen, doch fehlt das Geld. Oder die Bearbeitungszeiten in den Ministerien ziehen sich hin. „Drei Jahre von der Idee bis zur Umsetzung sind normal“, so Detlef Krause. „Aber Bearbeitungszeiten von zwei Jahren für unsere Anträge sind einfach zu lang.“ Für ein grenzüberschreitendes Radwegeprojekt im Gesamtumfang von 8,7 Millionen Euro bräuchte die kommunale Gemeinschaft sofort die Mittel. Matthias Platzeck zeigte sich aufgeschlossen gegenüber der neu entstandenen deutsch-polnischen Struktur. „Ich bin für alles zu gewinnen, was im praktischen Leben funktioniert“, so der Ministerpräsident. Doch noch muss geklärt werden, welche Rolle die organisatorische Verbindung benachbarter Kommunen mit ihren Zielen und Ideen innerhalb der Euroregion spielen wird. Das geschieht auch mit Blick auf die nächste Förderperiode in der Europäischen Union ab 2010, die längst vorbereitet wird. Natürlich will der Wirtschaftsraum entlang der Oder bei der Verteilung öffentlicher Gelder in Konkurrenz zu anderen Regionen die Nase vorn haben. Schon deshalb wollte man gemeinsame Ziele frühzeitig formulieren. „Die Ideen müssen jetzt mit Leben erfüllt werden“, so Platzeck. Die Treue der Untertanen dazu verspricht Oberst Grösch, der im beruflichen Leben in einer Polizeiuniform steckt. Seine Garde empfing „König“ Platzeck mit militärischen Ehren.

Oh, Landin hat eine Garde

Für die Zukunft gerüstet

Salutschüsse begrüßen Dargersdorfer

Oldies, Pferde und Dragoner

Garde Amtblatt Amt oder Welse

Garde-Amtsblatt_Schwedt

Landin (moz) Das Gardeartillerieregiment zu Fuß aus Landin zieht am 18. September ins Gefecht. Die preußischen Militärs wollen einen authentischen Kampf aus der Zeit der napoleonischen Befreiungskriege (1813) nachstellen. Dazu sind Infanterie, Kavallerie und Artillerie im Einsatz. Das Gefecht findet in der Zeit zwischen 14 und 15.30 Uhr statt. Ab 12 Uhr kann das Biwak besichtigt werden. Ab 13.30 Uhr sollten Besucher am Gefechtsfeld in Höhe der Landwirtschaftsgesellschaft Landin sein. Die Stelle wird ausgeschildert sein. Das Parken ist vor dem Biwakgelände möglich. Dort wird das von den Franzosen besetzte Dorf Landin durch die Preußen befreit. Im Anschluss an das Gefecht geht es ins Biwak in den Schlosspark, wo für große und kleine Besucher ein Erlebnisbereich geboten wird. So besteht die Möglichkeit, einen kleinen Bauernmarkt zu besuchen, mit der Kutsche zu fahren oder zu reiten. Wer mehr über die Befreiungskriege erfahren möchte, kann sich an den historischen Waffenständen über die Zeit und ihre Bewaffnung informieren. In verschiedenen Abständen wird die Artillerie und Infanterie einige Salven über den Schlossteich abfeuern.

Artillerie zieht ins Gefecht

Ballerei überm Schlossteich

Preußen - Sieg über Besatzungsmacht

Landin (moz) Mit Kanonendonner und Jubelgeschrei warfen preußische Truppen die Besatzungsmacht Napoleons aus Landin. Was sich vor rund 200 Jahren so abgespielt haben könnte, stellten Militärhistoriker auf einem Acker originalgetreu nach. Zwei Jahre nach dem Tode von Preußens Königin Luise schlugen ihre Truppen in den Befreiungskriegen die französischen Besatzer zurück. Um diese Zeit ereigneten sich auch einzelne heftige Gefechte in der Uckermark. Was genau sich im Herbst 1812 hier zutrug, ist bislang noch zu wenig erforscht. Doch die erste Garde Artillerie Landin hat nun ein eigenes Drehbuch für eine weitestgehend originalgetreue Inszenierung geschrieben. Sie stellte die Schlacht um Landin in einem realen Kampfgetümmel mit Zuschauern nach. Rund 65 Frauen und Männer nahmen an dem Gefecht auf einem Acker zwischen Hohen- und Niederlandin teil. Aus Sachsen, Mecklenburg, aus dem Oderbruch und selbst aus Wien waren Darsteller in Uniformen, samt Bewaffnung und Ausrüstung gekommen. Sie alle vereint das Hobby, Militärgeschichte nachzuerleben und zur Schau zu stellen. „Alte preußische Kulturgeschichte darf nicht vergessen werden“, begründet Hauptmann und Chef der Garde Thomas Grösch den publikumsträchtigen Aufwand. „Die Befreiungskriege stellten einen Wendepunkt in der deutschen Geschichte dar.“ Bevor die Preußen den Franzosenhut sieghaft schwenken konnten, ging ihre Artillerie auf einem Hügel in Stellung. Von dort belagerten sie das besetzte Landin.Aus dem mit Holzhütten nachgestellten Dorf donnerten die französischen Soldaten mit ihren Kanonen zurück. In das Geschehen griff die Kavallerie ein, nachgestellt von Pferdefreunden des Angermünder Lehmann-Hofes. Nach erfolglosen Unterhandlungen erstürmten die siegreichen Preußen schließlich mit Verlusten auf beiden Seiten das Dorf. Kommentator Bernd Winkler weihte die Zuschauer am Rande des Gefechtsfeldes mit detaillierten Informationen über Kampfhandlungen, Ausrüstung und Formationen in die Kriegsführung vor 200 Jahren ein. Zwar flogen keine echten Kanonenkugeln über den Platz, doch schlug der Donner von Kanonen und Gewehren furchteinflößend übers Feld. Marketenderinnen versorgten Verletzte, Trommler gaben den Marschtakt vor, Offiziere schmetterten Befehle. Die Sieger zogen anschließend mit Franzosen und Pferden ins Biwak hinter dem Schloss von Landin. Dort erlebte das Publikum das frühere Militärgeschehen außerhalb der Kampfphasen.

Schlacht um Landin